Aus der Geschichte der Familienstiftung des Georg Koppehele

Die Familienstiftung blickt mit Unterbrechungen auf 400 Jahre Geschichte zurück. Neben Zahlen, Fakten und Begebenheiten sind mit der Stiftung auch die eine oder andere Anekdote verbunden.


Gründung – Die Gründung der Stiftung erfolgte durch Testament des am 16. Dezember 1604 verstorbenen Georgius Koppehele. Dieser war 1538 im brandenburgischen Gräfendorf (nahe Jüterbog, Landkreis Teltow-Fläming) geboren worden, studierte Theologie, möglicherweise auch Jura und wurde schließlich oberster Vicar (summus vicarius) am Magdeburger Dom und gegen Ende seines Lebens Canonicus bzw. Stiftherr an der erzbischöflichen Hofkapelle und Kollegiatstift St. Gangolf. Sein bronzenes Epitaph befindet sich im Magdeburger Dom. Er verfügte, dass die Nachkommen seiner Geschwister aus den Mitteln der Stiftung unterstützt werden sollen. Die männlichen Nachkommen bei der handwerklichen oder akademischen Ausbildung, die weiblichen Nachkommen bei der Aussteuer oder dem Hochzeitskleid. Auch in Not geratenen Familienmitgliedern sollte geholfen werden.

Geschichte – Die Stiftung war in ihrer Geschichte vielen Wandlungen unterworfen und nicht immer frei von ideologischer Vereinnahmung. Bis ca. 1921 nahm sie Ihre Aufgaben wahr. Allerdings war die Stiftung struktuell aufgrund der Anzahl von Zuwendungsberechtigten zunehmend überfordert. 1921/ 1922 ging das Vermögen weitgehend verloren. 1935 wurde der „Familienverband des Geschlechts Koppehele“ gegründet.
Stiftung und Familie gerieten in den Fokus sogenannter „Sippenforscher“. 1945 gingen Dokumente zur Vermögenslage der Stiftung verloren. Die Stiftung wurde fortan von den Behörden ignoriert. Es ist vermutlich diesem glücklich – unglücklichen Umstand zu verdanken, dass die Stiftung einer Auflösung während der DDR – Zeit entging.
Gegenwart – Im Jahr 2005 stellte der von Gerlinde Kühn neu gegründete „Interessenskreis der Koppehl’schen Familienstiftung 1604“ den Antrag auf Wiederherstellung der Stiftung beim Land Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2010 erfolgten die Eintragung in das Stiftungsverzeichnis und die Einberufung einer Familienversammlung im Magdeburger Dom, bei der eine neue Satzung verabschiedet wurde und die Mitglieder des Kuratoriums und des Familienbeirates gewählt wurden. Heute befinden sich die neuen Strukturen der Stiftung im Aufbau. Unter anderem ist die Erhöhung der Bekanntheit bei den Familienmitgliedern, die über ganz Deutschland verteilt sind, ein wichtiges Ziel. Auch Sie können die Zukunft der Stiftung mitgestalten: als Familienmitglied, Mitglied des Interessenkreis oder Freund und Förderer. Helfen Sie mit, eine traditionsreiche, ehemals bedeutende Familienstiftung wieder mit Leben zu erfüllen. Stiftungen sind wichtig für die Traditionspflege, aber auch Ausdruck einer funktionierenden Bürgergesellschaft. Mit Ihrer Unterstützung gestalten Sie Zukunft!

Ausführliche Informationen zur Stiftungsgeschichte finden Sie unter:
wikipedia.org/wiki/George_Koppehele’sche_Familienstiftung
Gruppenfoto Magdeburg 2010
Gruppenfoto vor dem Magdeburger Dom 23.10.2010